Tourismus in Europa | Deutschland boomt bei Geschäftsreisende und Urlauber

Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor – ohne Zweifel. Mit 287 Milliarden Euro Umsatz führt Deutschland die Rangliste in Europa an. Beim Pro Kopf Umsatz liegt allerdings die Niederlande in der Rangliste vorne.

Die Alpen, das Mittelmeer, grandiose Hauptstädte: Eigentlich ist es kein Wunder, dass die Mitgliedsstaaten in Europa das weltweit attraktivste Reiseziel bilden; keine andere Region zählt mehr Touristen. Nach einer Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e. V. erzielt beim Wirtschaftsfaktor Tourismus Deutschland mit 287 Milliarden Euro die höchsten Einnahmen, gefolgt vom Vereinigten Königreich und Frankreich mit jeweils 188 Milliarden Euro.

Auch in Italien und Spanien sorgt der Tourismus jeweils für einen jährlichen Umsatz deutlich oberhalb der 100-Milliarden-Euro-Grenze. Am wenigsten nehmen Lettland und Malta ein, hier spült der Fremdenverkehr nur je rund 1 Milliarde Euro im Jahr in die Kassen der Hoteliers, Gastronomen und Geschäfte.

Tourismus in Europa. Deutschland mit höchstem Umsatz

Dass das kleine Malta sowie die beiden Nachbarinseln Gozo und Comino weniger Umsatz im Tourismus erzielen als Deutschland oder Spanien, ist nachvollziehbar. Doch nicht nur die Landesgröße spielt eine Rolle, auch die Zahl der Einwohner spiegelt wider, welche Wirtschaftskraft der Tourismus für einzelne Nationen hat. Setzt man nämlich die Umsätze ins Verhältnis zur Landesbevölkerung, ergibt sich ein anderes Ranking (siehe Grafik).

Die Niederlande sind mit knapp 5.100 Euro Gästeumsatz je Einwohner das Land, in dem Reisende einen besonders großen Wirtschaftsfaktor darstellen.

Tourismus in Europa – Niederlande reagiert auf Overtourism

Holland hatte im Jahr 2018 rund 19 Millionen Touristen, 2019 dürfte die 20-Millionen-Marke geknackt worden sein – und das bei 17 Millionen Einwohnern. Allein die Tulpenblüte im südholländischen Keukenhof zieht alljährlich eine halbe Million Gäste an. Amsterdam gilt mittlerweile als restlos überlaufen und weil die dort lebenden Menschen die Auswirkungen dieses Overtourism nicht länger aushalten, hat das Niederländische Büro für Tourismus und Kongresse (NBTC) bereits vor einem Jahr ein Papier mit dem Titel „Perspektive 2030“ präsentiert, das anregt, die Gästemassen besser über das Land und die Jahreszeiten zu verteilen. So sollen Urlauber verstärkt dazu animiert werden, auch im Winter in niederländische Seebäder zu reisen sowie statt nach Amsterdam nach Rotterdam oder Utrecht zu fahren.

(Quelle: Berit Schmiedendorf / iwkoeln)

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