Camping liegt im Trend. Laut Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e. V. existieren in der EU fast 30.000 Camping- und Wohnwagenplätze. Es werden sogar schon Existenzgründungsleitfäden für Campingplatzbetreiber erarbeitet.
Ein Zelt und so viele Möglichkeiten: Im Jahr 2017 waren allein in den 28 EU-Staaten 28.443 Campingplätze registriert – Tendenz: leicht steigend. Im Jahr zuvor gab es EU-weit noch 68 Camping- und Wohnwagenplätze weniger. Auch in Deutschland hat sich die Zahl der Campingplätze erhöht. Zwischen Kampen auf Sylt, dem nördlichsten, und Oberstdorf, dem südlichsten Campingplatz, kamen im Laufe des Jahres 2016 weitere 31 hinzu. Damit gibt es nunmehr fast 3.000 Camping- und Wohnwagenplätze in Deutschland.
Camping liegt im Trend
Der Bedarf ist allerdings weit größer. Nicht zuletzt profitiert laut dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) zufolge auch die Campingwirtschaft davon, dass immer mehr Menschen in der Bundesrepublik Urlaub machen. So legte die Zahl der bundesweiten Übernachtungen in den vergangenen zehn Jahren um rund 50 Prozent zu, was sich laut DIHK vor allem bei den Campingplätzen niederschlägt.
Bisher haben die Campingplatzbetreiber den Ansturm vor allem durch eine höhere Auslastung abgefedert, künftig sind jedoch Kapazitätserhöhungen erforderlich. Um die zu fördern, entwickelt der DIHK zusammen mit dem Bundesverband der Campingwirtschaft gerade einen Leitfaden zur Existenzgründung in dieser Branche.
Dabei bräuchte man eigentlich nur auf das Nachbarland Frankreich schauen, um zu wissen, wie Camping geht. Denn dort finden sich EU-weit die meisten Plätze für Camper und Wohnmobiliste.
(In Frankreich gab es im Jahr 2017 mehr als 8.100 Camping- und Wohnwagenplätze – das waren fast 30 Prozent aller EU-Zeltplätze.)
Auf den terrains de camping wurden 2017 knapp 124 Millionen Übernachtungen gezählt – mehr als in jedem anderen EU-Land. Zwar ist der Anteil an Campingplatzübernachtungen in Dänemark mit 33 Prozent etwas höher als in Frankreich, wo 29 Prozent aller Touristen ihr Haupt auf eine Isomatte oder eine Liege im Wohnwagen betteten, doch die 412 dänischen Campingplätze verzeichneten im Jahr 2017 nur gut zehn Millionen Gästeübernachtungen.
Europas Camping Destination Nummer eins ist Frankreich
Zweitgrößte europäische Zeltstadt war 2017 Italien, wo annähernd 57 Millionen Gästeübernachtungen auf Camping- und Wohnmobilplätzen gezählt wurden. Mit knapp 39 Millionen Übernachtungen gehört auch Spanien zu den fünf beliebtesten Campingdestinationen in der EU.
Deutschland landet mit rund 31 Millionen Touristenübernachtungen auf Platz vier, wobei das Ranking durchaus noch mal durcheinandergeschüttelt werden könnte, falls es vergleichbare Zahlen für das Vereinigte Königreich gäbe. Das hat mit annähernd 4.800 Campingplätzen deutlich mehr offizielle Zeltmöglichkeiten als Deutschland, doch weisen die Briten keine Nächtigungszahlen für diese Art der Unterkunft aus.
(Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.)
JUL
2019