Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima gibt Aufschluss über die wirtschaftliche Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Hierfür werden monatlich etwa 1.500 Unternehmen aus dem Bundesland zu ihrer aktuellen Geschäftslage und ihren Zukunftserwartungen befragt.
Bei den Geschäftserwartungen wich die lange zu beobachtende Skepsis sogar einem vorsichtigen Optimismus. Dies stärkt die Hoffnungen auf eine Konjunkturerholung im kommenden Jahr. Hauptgrund für den Aufwärtstrend sind erneut die Geschäftserwartungen, die sich von -1,0 auf +1,2 Punkte verbesserten. Damit sind die Unternehmen in NRW erstmals seit Juni wieder vorsichtig optimistisch, was ihre Zukunft angeht. Auch ihre aktuelle Lage schätzten sie leicht positiver ein als zuletzt.
Wie bereits im Vormonat hat der aktuelle Anstieg des Indikators seinen Grund im Verarbeitenden Gewerbe. Zwar beurteilten die Industrieunternehmen ihre aktuelle Lage nicht mehr ganz so positiv, jedoch äußerten sie sich zu ihren Geschäftsperspektiven optimistischer. Der Indikator erreichte den besten Wert seit Februar, was vor allem auf gestiegene Exporterwartungen zurückzuführen ist. Auch wenn die NRW-Wirtschaft insgesamt zuversichtlicher ist, steht ein klares Wendesignal für die Industriekonjunktur jedoch weiterhin aus. So sind die Produktionspläne unverändert auf Kürzungen ausgerichtet. Auch der Anteil der Betriebe mit Kurzarbeit hat sich auf acht Prozent erneut verdoppelt. In den nächsten drei Monaten planen fast 16 Prozent der Unternehmen im Verarbeitendem Gewerbe Kurzarbeit zu beantragen.
Bei den binnenwirtschaftlich orientierten Branchen ist das Bild uneinheitlich. Im Dienstleistungssektor stieg das Geschäftsklima leicht an, während es im Handel und im Bauhauptgewerbe recht deutlich nachgab. Vor allem im Einzelhandel dürften die Sorgen über die künftige Einkommensentwicklung der Konsumenten zugenommen haben. Speziell in der Industrie werden die hohen Tarifabschlüsse der vergangenen Jahre aller Voraussicht nach nicht zu halten sein. Im Baugewerbe wiederum bremsen anhaltende Kapazitätsengpässe sowie der Fachkräftemangel die Dynamik.
Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. Sie unterstützt ihren Eigentümer, das Land NRW, bei dessen struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben. In ihren drei Förderfeldern „Wirtschaft“, „Wohnraum“ und „Infrastruktur/Kommunen“ setzt die NRW.BANK ein breites Spektrum an Förderinstrumenten ein: von zinsgünstigen Förderdarlehen über Eigenkapitalfinanzierungen bis hin zu Beratungsangeboten. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit allen Banken und Sparkassen in NRW zusammen. In ihrer Förderung berücksichtigt die NRW.BANK auch bestehende Angebote von Bund, Land und Europäischer Union.
DEZ
2019